Die Siemens-Boykott-Kampagne
Mit dem Siemens-Boykott soll der Siemens-Konzern dazu bewegt werden, aus dem Atomgeschäft auszusteigen. Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW und der Koordinationskreis Siemens-Boykott rufen seit einigen Jahren zum Boykott von Siemens-Produkten auf, um den Konzern zur Aufgabe seiner Atomgeschäfte zu bewegen.
Ein Verbraucherboykott wirkt zum einen durch selektive Umsatzeinbußen in einzelnen Unternehmensbereichen. Kaufen Sie kein Handy von Siemens, keine Glühbirne, keinen Computer und kein Hausgerät (wichtige Produktgruppen von Siemens). Ärztinnen und Ärzte der IPPNW rufen auch gezielt dazu auf, keine Medizingeräte von Siemens zu kaufen. Denn: Die Atomenergie bedroht Leben und Gesundheit der Bevölkerung.
Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW führt seit einigen Jahren einen Dialog mit der Siemens-Führung. Seitens der Siemens AG wurde der Dialog zunächst vom ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Hermann Franz geführt. In jüngerer Zeit nimmt sich Siemens-Chef Heinrich von Pierer und der Leiter der Zentralstelle Wirtschaftspolitik Dr. Bernd Stecher des Siemens-Boykotts an. Einzelne Schreiben der IPPNW wurden rund 100 Führungskräften von Siemens zur Kenntnisnahme geschickt. Denn es kann davon ausgegangen werden, daß die Siemens-Manager, die für die Herstellung von Waschmaschinen und Handys zuständig sind, wenig begeistert von den geschäftsschädigenden Atomgeschäften der Kollegen von der KWU sind.