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Hanauer Atomhandel mit China geplatzt

dpa, Dienstag 27. April 2004
Peking (dpa) – Die Verhandlungen über die umstrittene Lieferung der Hanauer Plutoniumanlage nach China sind «eingestellt». Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao wird das Atomgeschäft bei seinem Besuch in Deutschland Anfang kommender Woche auch nicht mehr ansprechen.

Das berichtete am Dienstag der Sprecher des Außenministeriums, Kong Quan, in Peking. Es habe zwischen den beteiligten Unternehmen «anfängliche» Gespräche über die gewünschte Lieferung der stillgelegten Atomanlage zur Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente nach China gegeben. «Die Kontakte sind beendet», sagte der Sprecher.

«Ich denke nicht, dass Ministerpräsident Wen Jiabao die Sache gegenüber der deutschen Seite ansprechen wird.» Die Gespräche über die Lieferung könnten aber durchaus wieder aufgenommen werden. Das sei eine Angelegenheit der Firmen.

Wen Jiabao hatte den chinesischen Wunsch, die Anlage zu kaufen, persönlich beim Besuch von Kanzler Gerhard Schröder Ende vergangenen Jahres in China vorgebracht und um eine Prüfung gebeten. Vor allem der grüne Koalitionspartner in Berlin hatte sich aber vehement gegen die Lieferung ausgesprochen. China hatte wiederholt Sorgen zurückgewiesen, dass die Anlage auch für militärische Zwecke genutzt werden könnte.